Ich lese im Buch “Die richtige Flughöhe” von Bertrand Piccard auf der Umschlag-Rückseite, dass er neben seiner ungebrochenen Abenteuerlust, den Himmel zu entdecken, als Psychiater seit Jahren und mit grosser Leidenschaft das Innenleben des Menschen erforscht. In diesem Buch schlägt er einen faszinierenden Bogen von der Fliegerei zu den grossen Lebensfragen nach Sinn, Umgang mit Krisen und dem Tod. Seine Texte bergen eine Fülle von Anregungen, die täglichen Entscheidungen und Überzeugungen zu hinterfragen und dem eigenen Leben neue Impulse zu geben.
DIESE PASSAGEN NEHME ICH PERSOENLICH MIT:
Meine Fahrt im Ballon ist für mich zu einer Lebensphilosophie geworden: Ereignisse, die sich nicht ändern lassen, treiben uns voran (Seite 64 Ereignisse die sich nicht ändern lassen).
Alles in allem sind die Stürme, die von Zeit zu Zeit unsere friedliche Existenz aufwirbeln, wohl nicht dazu da, uns unter sich zu begraben, so schmerzhaft sie auch sein mögen. Ganz im Gegenteil, Stürme können dazu dienen, unsere schöpferische Kraft zu wecken und unserem Schicksal ins Auge zu blicken. Sie zwingen uns dazu, einen Schritt zurückzutreten, unser Wertesystem neu zu ordnen, um von uns selbst unabhängiger zu werden und mit uns selbst verantwortungsvoller umzugehen (Seite 63 Stürme als Chance).
Sie geben die Opferrolle zugunsten der aktiven Rolle des Architekten auf. Die Herkunft des Wortes “Krise” bestärkt uns hierbei. Bei den alten Griechen bedeutete das Wort krisis Entscheidung. Ist es nicht beruhigend, die Krise als Entscheidung zu verstehen, die man trifft, statt als Anlass zu endloser Jammerei? (Seite 193 Krisis als Entscheid)